
BGF ist mehr als nur "Rückenschule" Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
Unter der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) verstehen viele zunächst ein Angebot für ein Rückentraining oder eine Beratung zur gesunden Ernährung. In der Summe ist unter BGF aber viel mehr zu verstehen.
Gesundheitsförderung aus mehreren Perspektiven und Ansätzen als Prozess
BGF versucht einen ganzheitlichen Ansatz für Betriebe zu finden, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern. Es schließt neben den klassischen gesundheitsfördernden Angeboten der Krankenkassen auch Themen wie Maßnahmen zur Verbesserung von Betriebs- und Führungskultur, Stressbewältigung, Suchtprävention oder Maßnahmen zur Optimierung altersgerechter Arbeit ein.
Der Ansatz verfolgt dabei nicht das einmalige Bereitstellen einer Dienstleistung, wie z.B. ein Fitnesskurs, sondern BGF ist ein Prozess mit den Schritten „Vorbereitung / Bedarfsanalyse“, „Planung / Vorgehen“, „Umsetzung / Aktionen“ und „Evaluation / Analyse Erfolge“ und schließt letztendlich alle im Betrieb durchgeführten Maßnahmen zur Stärkung der Gesundheit der Mitarbeiter ein.
Die Maßnahmen richten sich sowohl an Mitarbeiter, als auch an den Arbeitgeber
Beispiele für Arbeitgeber
- gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung,
- gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung.
- Verbesserung des Betriebsklimas (z.B. Maßnahmen gegen Mobbing).
- Etablierung von Gesundheitszirkeln (z.B. Ausgleichsgymnastik).
Beispiele für Mitarbeiter
- Kurse zur Raucherentwöhnung,
- Kurse zur Entspannung,
- Walking-Kurse,
- Rückenkurse oder Ernährungsberatung.
Beratung nutzen!
Zielgerichtete Lösungen müssen gefunden werden - keine pauschalen Aktionen ohne klare Zielsetzung. Am Anfang sollte eine fachgerechte Beratung stehen. Es sollte zunächst geklärt werden, welche Ziele erreicht werden sollen, welche Mittel bereitgestellt werden können und welche Maßnahmen bereits bestehen.
Für die Beratung stehen zwei Arten von Kontakten zur Verfügung:
1. die Sozialversicherungsträger (Krankenversicherungen sowie Rentenversicherungsträger),
2. kommerzielle Dienstleister wie Ernährungsberater, Institute für BGF, Gesundheitszentren etc..
Die Krankenkassen haben einen gesetzlichen Auftrag (Präventionsgesetz) für Beratungen und bieten diese über eine zentrale Plattform im Internet an, die BGF-Koordinierungsstelle.
Die Rentenversicherung in Hessen bietet Ihre Dienstleistungen und Angebote über regionale Firmenkundenbetreuer an. Die Angebote der Sozialversicherungsträger sind meist kostenneutral. Angebote kommerzieller Anbieter findet man lokal im Internet.
Präventionsangebote für BGF organisieren
Leistungsangebote der Krankenkassen richten sich oft an Betriebe mit einer hohen Mitarbeiterzahl bei denen es sich "lohnt" ein Kursangebot zu machen, da dort eine ausreichende Anzahl an Mitarbeitern das Angebot nutzen kann/wird um den Kurs wirtschaftlich anbieten zu können. Kleine Betriebe haben hierbei öfters das Nachsehen. Dem kann entgegengewirkt werden, in dem sich mehrere Betriebe lokal dem Thema BGF annehmen und so gemeinsam etwas für Ihre Mitarbeiter in Angriff nehmen und Angebote für Beratungen und Maßnahmen nutzen.
Die Beratungsstelle für Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern steht mit verschiedenen Anbietern für Betriebliche Gesundheitsförderung in Kontakt und kann bei der Suche nach einem geeigneten Präventionsangebot helfen.